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UB-Corona-Umfrage 2021: Was Sie sich von uns wünsch(t)en …

Danke an alle, die sich für diese Umfrage Zeit genommen haben, die Wünsche und Anregungen gemacht, aber auch Ihre Kritik zum Ausdruck gebracht haben! Die ungewöhnlich zahlreichen, auch individuell formulierten Aussagen zeigen deutlich, dass die Einschränkungen der vergangenen eineinhalb Jahre schmerzlich waren. Wir greifen die häufigsten Kritikpunkte auf und versuchen, Antworten aus Sicht der Bibliothek zu geben.

1. Zugang zum Wissen

Als staatliche Einrichtung ist die UB Teil des staatlichen Handelns insgesamt, auch in der Pandemie-Bekämpfung. Unsere Entscheidungsspielräume sind daher eng begrenzt und haben sich einzufügen in die Vorgaben der Staatsregierung, der Ministerien und der Corona-Task-Force der JMU. Die vom Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (StMWK) erlassene Schließungsanweisung zum Samstag, 14. März 2020 erreichte uns ohne Vorankündigung am Freitag, 13.3.2020 um 16:58 Uhr. Auch die Aufforderung zur Schließung am 18.12.2020 kam so kurzfristig, dass wir niemanden mehr rechtzeitig informieren konnten. Die Dynamik des Geschehens war und ist bis heute leider so, dass Maßgaben der Staatsregierung sehr kurzfristig umzusetzen sind.

Damit die UB (hoffentlich) nie wieder ganz schließen muss, haben wir in Absprache mit der aktuellen Universitätsleitung ein detailliertes Hygienekonzept erarbeitet, das die derzeit geltenden hohen Sicherheitsstandards erfüllt und zumindest im Moment tragfähig scheint. Wir versuchen auch, Öffnungsmöglichkeiten und Schließungsnotwendigkeiten so früh wie möglich zu kommunizieren und werden verstärkt über die sozialen Medien auch dann - unter allem Vorbehalt - Hinweise geben, wenn neue Entscheidungen heraufziehen. Aber zur Wahrheit gehört, dass wir auch künftig nicht ausschließen können, dass es wieder Situationen geben kann, in denen Anordnungen der Staatsregierung prompt und ohne großen Vorlauf umgesetzt werden müssen. 

Eine gute Nachricht: Seit dem 29.11.2021 hat die Zentralbibliothek wieder wie vor der Pandemie geöffnet und zwar montags bis freitags von 8:30 bis 24:00 Uhr und samstags und sonntags von 9:00 bis 22:00 Uhr.

Das ist eine berechtigte Frage und hängt mit der ursprünglich einmal so eingeführten Trennung zwischen der Zentralbibliothek als "Ausleihbibliothek für Studienliteratur" und den Teilbibliotheken als "Präsenzbibliotheken für Forschungsliteratur" zusammen. Vielleicht ist das Konzept „Präsenzbibliothek“ aber mittlerweile überholt? Unsere Teilbibliotheken AGR, KGG, Wittelsbacherplatz, Wirtschaft, Theologie und Psychologie führen mit Zustimmung ihrer Fachbereiche derzeit die RFID-Ausleih-Technologie ein. Perspektivisch wird es dann auch möglich sein, Bücher aus anderen Bibliotheksstandorten an jeden Arbeitsplatz im RFID-vernetzten Bibliothekssystem zu bestellen. Unser Ziel ist es, im Konsens mit den betroffenen Fakultäten bzw. Fachbereichen und der Universitätsleitung überall Bücher an die Studierenden ausleihen zu können.

Momentan wird in der Zentralbibliothek an der Nordseite, zum "Rotem Platz" und zur Mensa hin, ein Rückgabeautomat eingebaut, über den Sie künftig Ihre entliehenen Medien rund um die Uhr zurückgeben können. Ein Vorteil im Vergleich zur Bücherklappe: Ihr Bibliothekskonto wird umgehend nach der Rückgabe automatisch entlastet. Sie sehen auf der Quittung, welche Medien Sie an welchem Tag und zu welcher Uhrzeit zurückgegeben haben.

2. Lernen und Arbeiten in der Bibliothek

Es war die Spitzenreiter-Forderung der Umfrage: Mehr Lernarbeitsplätze!
Die UB verfügt insgesamt (alle Bibliotheksstandorte zusammengenommen) über knapp 2700 Lernarbeitsplätze. Das sind mindestens 1.800 zu wenig (laut DIN Norm 67700:2017-05). Auch ohne Corona reichte die Anzahl der Lernarbeitsplätze in den Lernphasen zu Semesterende nie aus. Daher stimmen wir Ihnen hier völlig zu: Ja, es gibt zu wenig Lernarbeitsplätze und es müssen dringend zusätzliche geschaffen werden. Dafür benötigen wir jedoch mehr Platz (natürlich in den Lesesälen, aber wir brauchen auch Magazine, in denen weniger stark genutzte Bücher aus den Lesesälen untergebracht werden können). Wir sind im Gespräch mit der Universitätsleitung!

Um die Möglichkeit der Kontaktnachverfolgung zu gewährleisten, werden die Kontaktdaten bei einem längeren Aufenthalt in der Bibliothek festgehalten. Die für diesen Zweck zu erhebenden Daten werden über ein Reservierungssystem erfasst und nach der gesetzlich geforderten Mindestaufbewahrungsfrist wieder gelöscht. Die Reservierung ermöglicht zudem, die für einen Raum je nach Verordnung als zulässige Maximalauslastung festgesetzte Besucher*innenanzahl zu steuern. Für einen kurzen Aufenthalt in der Bibliothek (z. B. nur zur Buchabholung und/oder -ausleihe) ist die Angabe der Kontaktdaten weiterhin nicht erforderlich.

Die Zeitfenster, zu denen Lernarbeitsplätze gebucht werden können, werden nach dem zu erwartenden Bedarf festgelegt. In der vorlesungsfreien Zeit waren die Zeitfenster größer, in der Vorlesungszeit sind sie enger, da die Anzahl der Plätze begrenzt, die Nachfrage aber sehr hoch ist. Wir versuchen dann, die verfügbaren Plätze so zu vergeben, dass möglichst viele die Chance haben, wenigstens einige Male in der Woche eine Arbeitsmöglichkeit in einer Bibliothek zu bekommen.

Da zwischen den einzelnen Lernarbeitsplätzen ein Abstand von mindestens 1,5 Metern und vorgeschriebene Lüftungsintervalle sicherzustellen sind, ist das Arbeiten in der Gruppe nach wie vor nicht möglich. Die Gruppenarbeitsräume können momentan nur einzeln genutzt werden.

Die Zentralbibliothek wurde 1981 eröffnet. Nach 40 Jahren Dauerbetrieb sind größere Sanierungsarbeiten notwendig. Mangels räumlicher Alternativen muss die Sanierung bei laufendem Betrieb, Schritt für Schritt erfolgen; das führt zu laufenden Belastungen für Nutzer*innen und Personal.

Die Sanierung der Lüftungsanlage ist seit vielen Jahren Thema, mit der schon lange erhofften Sanierung des Informations-Zentrums konnte im Sommersemester 2020 endlich begonnen werden. Momentan führen vor allem die Sanierungsarbeiten in der Tiefgarage immer wieder zu Lärmbelästigungen. Leider sind der Fortschritt der Sanierungs- und Bauarbeiten nur zu einem kleinen Teil bzw. gar nicht (Tiefgarage) von uns beeinflussbar.

Wir möchten, dass Sie sich bei uns wohlfühlen und hoffen sehr, dass viele der Maßnahmen, die im Moment durchgeführt werden letztlich dazu führen, dass die Bibliothek deutlich an Attraktivität für Sie gewinnt. Noch ein bisschen Geduld, dann ist es soweit!

Die Entscheidung, ob an den Lernarbeitsplätzen eine Maske getragen werden muss oder nicht, hängt vom aktuellen Infektionsgeschehen und den Sicherheits- und Hygienebestimmungen der JMU ab. Aktuell (Stand: 9.12.2021) gilt die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske überall in der Bibliothek, auch an den Lernarbeitsplätzen und an den Plätzen in den Arbeitsräumen. Ursächlich für die Maskenpflicht sind die bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnungen, die für alle öffentlichen Gebäude gelten. Die Bibliothek macht davon keine Ausnahme.

3. Medienangebot, Digitalisierungsservices

Mehrfachexemplare gab es bis jetzt fast ausschließlich in den Lehrbuchsammlungen der Zentralbibliothek und der Teilbibliothek Recht. Mit der Einführung der kontaktlosen Ausleihtechnik (RFID) in unseren größeren Bibliotheksstandorten ändert sich das: Kontaktlose Ausleihe und eine automatische Verbuchung wird künftig auch in den Teilbibliotheken möglich sein und warum sollte es dann dort vor Ort nicht auch Mehrfachexemplare geben, die man ausleihen kann?

Wir haben vor allem in der Corona-Pandemie unser elektronisches Angebot stark ausgebaut! Die Kommentare in der Umfrage zeigen uns, dass das jedoch noch nicht genug ist: Einige wünschen sich sogar, dass möglichst alles elektronisch vorhanden wäre - zusätzlich wohlgemerkt zu gedruckten Exemplaren!!

Wir werden im Rahmen der uns zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel unser elektronisches Angebot weiter ausbauen, doch leider gibt es nicht jedes gedruckte Buch in elektronischer Form. Auch unterscheiden sich die Nutzungsbedingungen für Bibliotheken von denen für Privatnutzer und vor allem sind die Preise für die institutionelle Nutzung eines E-Books oder einer E-Zeitschrift um ein Mehrfaches höher als beim Kauf eines gedruckten Buches bzw. eines Zeitschriftenheftes. Um die Nutzungsmöglichkeiten unserer elektronischen Angebote transparenter zu machen, haben wir die wesentlichen Informationen dazu auf der Internetseite "Elektronische Medien nutzen" zusammengefasst.

Die UB Würzburg befindet sich wie die meisten wissenschaftlichen Bibliotheken in Deutschland derzeit in einem vertragslosen Zustand mit dem Wissenschaftsverlag Elsevier. Hintergrund ist das Projekt DEAL der Hochschulrektorenkonferenz, das initiiert wurde, um die hohen Preissteigerungen bei den Elsevier-Publikationen zu begrenzen. Zusammen mit unseren Partnerbibliotheken sind wir in ständigem Kontakt, allerdings ist zurzeit kein neuer Vertragsabschluss in Sicht. Um Sie dennoch mit Artikeln des Elsevier-Verlags zu versorgen, können Sie auf unseren Notversorgungs-Service zurückgreifen.

Die Produktionszahlen unserer Digitalisierungsservices sind in der Corona-Pandemie signifikant in die Höhe geschnellt: Von April 2020 bis Februar 2021 wurden 1.099 Aufträge mit 42.855 Scans produziert. Zum Vergleich: Vor der Corona-Pandemie waren es von April 2019 bis Februar 2020 122 Aufträge mit 2.874 Scans. Um diesen zusätzlichen Service zu leisten, mussten wir Personal aus anderen Abteilungen zusammenziehen. Wenn es unsere personellen Ressourcen erlauben, werden wir die Digitalisierungsservices beibehalten und sie im Rahmen des geltenden Urheberrechts Studierenden und Wissenschaftler*innen der JMU auch weiterhin anbieten.

4. Kommunikations- und Informationspolitik

… dieser Wunsch hat uns zugegebenermaßen überrascht, dachten wir doch, dass die Social-Media-Kanäle, über die eine schnelle Kommunikation möglich ist, stärker nachgefragt werden würden.

Wir nehmen diese Anregung auf und werden - sofern wir Zugriff auf die zentralen Mailinglisten der Universität erhalten - unsere Benutzter*innen aus der Universität direkt per E-Mail-Postings über wichtige Serviceänderungen informieren, zusätzlich zu Homepage und Social Media!

Die Corona-Pandemie stellte die interne wie die externe Kommunikation in der Bibliothek vor völlig neue Herausforderungen: die Corona-Verordnungen änder(te)n sich häufig und oft auch sehr kurzfristig, manchmal von einem Tag auf den anderen. Wenn solche Verordnungen aus den verschiedensten Gründen nur einen Tag vor dem Tag ihrer Gültigkeit veröffentlicht werden, können 4-5 Tage vergehen, bis alle Elemente in die Praxis umgesetzt sind … Das tut uns leid, doch wir bemühen uns weiterhin, die uns vorliegenden Informationen schnellstmöglich zu kommunizieren!

Damit man unsere Corona-News nun besser findet, ist das Titelbild auf jeder unserer Internetseiten mit der Corona-News-Seite verlinkt. Auch wird darauf geachtet, dass die Aktuelles-Meldung zu den Corona-News ab jetzt immer von der Startseite aus zugänglich ist.

Durch die zahlreichen Änderungen der Öffnungszeiten und der Serviceangebote sind die Internetseiten der Teilbibliotheken ziemlich unübersichtlich geworden. Daher haben wir als Reaktion auf die Kritik eine eigene Internetseite eingerichtet, auf der man mit einem Blick erkennen kann, zu welchen Zeiten welche Teilbibliothek geöffnet hat, und ob in der Teilbibliothek Lernarbeitsplätze angeboten werden.

Diese Bemerkungen nehmen wir besonders ernst und erarbeiten gerade einen Maßnahmenkatalog! Die Einführung eines hoffentlich effizienten Beschwerdemanagements hilft Ihnen und uns vielleicht. Bitte nutzen Sie unser Feedback-Formular, wenn etwas mal nicht so gelaufen ist, wie Sie es sich gewünscht hätten. Wir werden versuchen auch dann zu lächeln, wenn es gerade mal stressig ist!

... und dann noch

Uns haben auch Meinungsäußerungen über Aspekte erreicht, die mit der Corona-Situation nun weniger zu tun hatten. Es ging da u.a. um unterschiedliche Vorstellungen von Bibliothek allgemein, besondere Wünsche aus einzelnen Fachbereichen oder sehr individuelle Erfahrungen mit Einzelelementen aus unserem Dienstleistungsangebot.

Bitte haben Sie Verständnis, wenn wir an diesem Ort jetzt nur die breiter angesprochenen Themen mit Corona-Bezug zu beantworten versuchten. Gerne antworten wir auch auf Ihre spezielleren Anliegen, möchten Sie dann aber bitten, dafür unser Anfrage-Formular zu nutzen.